Vor drei Jahren hat er die World Citizen School in Tübingen gegründet, um studentischen Initiativen eine Plattform zu geben, um sich auszutauschen und voneinander sowie miteinander zu lernen. Michael Wihlenda hat sich den (wirtschafts-)ethischen Fragen unserer Gesellschaft verpflichtet und dem Ziel, die Behandlung dieser auch in die Lehre zu integrieren.
„Ich habe VWL in Berlin studiert und war damit nicht glücklich. Wir haben viel einfach auswendig gelernt, die Reflektion der Wirtschaft wurde im Studium ausgeblendet.“
Die Frage, warum man das eigentlich alles lernt, wurde nicht gestellt.
Und wenn sein Studium ihm diese Frage nicht beantworten wollte, musste er sich eben anders behelfen. „Sneep E.V. Ethics & Economics“ hieß die Initiative, der er sich anschloss. Diese beschäftigt sich mit Wirtschafts- und Unternehmensethik, Michael Wihlenda organisierte mit Hilfe dieser Initiative eine Ringvorlesung zu dem Thema.
Bereits im Studium legte er also schon einen entscheidenden Grundstein für seinen jetzigen Beruf, der sozusagen eine „Why not“-Entscheidung war. Unschlüssig wohin schrieb er dem Leiter des Weltethos-Instituts in Tübingen, dieser bot ihm einen Job an.
Ganz oben auf der Agenda: Wirtschaftsethik in der Lehre vor Ort verankern.
Die World Citizen School trägt hierzu maßgeblich bei. Es handelt sich um ein Netzwerk aus mittlerweile 23 Initiativen, die sich mit Wirtschaftsethik, Nachhaltigkeit, Bildungsgerechtigkeit, Menschenrechten und der Entwicklungszusammenarbeit beschäftigen.
Ein Stück weit also dem „Gutmenschentum“ sagt Wihlenda mit einem Grinsen.
„Wir wollen Menschen ermutigen, die Welt so zu gestalten, wie sie sich sie wünschen.“
Im Vordergrund steht der Austausch, es werden Kooperationen ausgelotet, bei Problem innerhalb der Initiativen hilft man sich gegenseitig.
Und das große Ganze? Die Selbstreflektion schon im Studium. Nicht einfach blind handeln, sondern sein Handeln überdenken.
„Ich würde mir wünschen, dass jeder Mensch so frei ist, das zu tun, was er machen möchte. Und das immer mit und für die anderen. Eine Gesellschaft, die jedem zugesteht, sein Leben so zu gestalten, wie er es möchte. Und dabei immer den anderen im Blick zu haben. Also eine freie Gesellschaft, in der die unterschiedlichsten Kulturen und Religionen frei gelebt werden können.“
Die Rücksichtnahme auf andere, schlicht die Menschlichkeit, muss das Primat sein, so Wihlenda.
Diese Menschlichkeit strahlt Michael Wihlenda auf jeden Fall auf ganzer Linie aus, auch sein augenzwinkerndes „Gutmenschentum“ fanden wir super sympathisch.
Wir danken auf jeden Fall für ein tolles Gespräch. Aber hört euch den Podcast doch am besten einfach selbst an!
